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Man muss den Mann mal machen lassen! Gemeint ist Olaf Koch.

Auch wenn viele Anleger dem Metro-Chef derzeit übel nehmen, dass er nach dem Verkauf von Galeria-Kaufhof keine Sonderdividende ausschütten will, so ist Koch unserer Meinung nach mit dem Konzernumbau auf dem richtigen Weg.

Die Kritiker wenden ein, mit dem Verkauf verschlechtere sich das Risikoprofil des Handelskonzerns. Sorgen würde vor allem Russland bereiten. Auch die angepeilte Margen-Erholung bei der Unterhaltungselektronik-Tochter Media Saturn bleibe unsicher. Wir sind da allerdings ganz anderer Meinung. Für uns greifen die genannten Gründe zu kurz. Klar, der Verkauf von Kaufhof schlägt sich steuerlich durch, so dass die Verrechnung der Verlustvorträge  in den Real- und den Cash & Carry-Märkten nicht mehr in der Organschaft mit Kaufhof möglich ist. Damit muss eine etwas höhere Steuerquote ausgewiesen werden muss, welche die Nachsteuergewinne kurzfristig belasten.

Aber man muss auch sehen:  Ursprünglich sollten mal 2 Milliarden Euro beim Verkauf erlöst werden. Das war Koch zu wenig. Jetzt hat er es richtig gemacht und über 2,8 Milliarden Euro erzielt. Damit erzielt Metro einen Mittelzufluss von rund 1,6 Milliarden Euro und eine Verringerung der Rating-relevanten Nettoverschuldung um rund 2,7 Milliarden Euro. Überdies ist ein positiver Sondereffekt für das operative Ergebnis von rund 700 Millionen Euro eingeplant. Statt die besagte Extradividende auszuzahlen will das Management verstärkt in den Ausbau und das Wachstum der Metro-Kerngeschäfte investieren, nämlich den Großhandel von Metro Cash & Carry, die Unterhaltungselektroniksparte Media-Saturn und eben die SB-Warenhäuser von Real.

Koch hat durch den Verkauf nun Spielraum für den Um- und Ausbau des Konzerns. Zum einen kann er jetzt fast 2 Milliarden Euro neu investieren. Dabei dürfte der Fokus auf Wachstumsländern wie China, Indien, der Türkei und auch Russland liegen. Vielleicht kommt noch ein neuer Auslandsmarkt hinzu. Dann geht es darum, Real nachhaltig profitabel zu machen.

Koch hat mit der Veräußerung von Kaufhof einen sehr guten Preis erzielt und damit jetzt finanziellen Spielraum. Man sollte Olaf Koch Zeit geben. Dann kann die Metro wie auch die Aktie ihr mittelfristig großes Potential ausspielen. Und über die Dividende bekommen wir in der Zwischenzeit eine ordentliche Rendite von rund 3 Prozent – auch ohne Sonderausschüttung.

 

@ ad-hoc-news.de | 24.06.15 08:04 Uhr